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Die Entstehung unseres Vereins

Was uns wichtig ist - Klare Aufklärung und Hilfe!

Frauen/Transgender aus allen Gesellschaftsschichten, Nationen, Jahrgängen und mit verschiedensten Intentionen, tragen Brustimplantate. "Billigimplantate" sind eher die Seltenheit bei unserer Arbeit. Die Frauen, die sich Brustimplantate einsetzen lassen, werden immer jünger und so steigen die Zahlen in Deutschland leider immer noch an. Social Media Plattformen und sog. Influencerinnen tragen stark dazu bei.

Ein roter Faden, der sich herauskristallisiert hat, ist die unzureichende und z.T. auch beschönigende Aufklärung über die Risiken von Silikonimplantaten. Mangelnde Erfahrung mit Symptomen von Breast Implant Illness und BIA-ALCL, leider auch häufig bei Medizinern, machen es schwer, eine Korrelation der Symptome mit den Implantaten herzustellen. 

Die Gründe dafür sind vielfältig! Nicht immer wissen behandelnde Ärzte, dass die Patientin Implantate trägt oder die Erfahrung bei der Diagnostik fehlt. Die Feststellung einer möglichen Ruptur oder die Feststellung von ausgetretenem Silikon, erfordern ein geschultes Auge, egal welche bildgebenden Verfahren genutzt werden. Frauen untereinander tauschen sich nur selten über das intime Thema Brustoperationen aus und die wenigsten wissen, wo sie Probleme melden sollten (BfArM). Verdrängung spielt ebenso eine Rolle, wie die Tatsache, dass nicht jede Frau sofort nach Einsetzen der Implantate so reagiert, dass die Verbindung zu den Brustimplantaten als Auslöser hergestellt werden kann.

Aber auch ein Teil der Plastischen Chirurgen negiert noch immer die Existenz der Brustimplantatkrankheit, trotz weltweit Hunderttausender Betroffener - die Dunkelziffer ist unbekannt. Zuletzt stehen die Hersteller nicht in der Pflicht, ihre Kundinnen über etwaige Probleme mit ihrem Produkt zu benachrichtigen. 

Die Opfer sind nicht nur zeitlich, gesundheitlich, psychisch, sozial, sondern auch finanziell, stark geschädigt. Jobs gehen verloren aufgrund hoher Fehlzeiten. Viele Betroffene sind nicht mehr in der Lage, einer Arbeit nachzugehen. Solange Breast Implant Illness nicht mit einem ICD10-Code versehen und anerkannt ist, ist die finanzielle Versorgung Betroffener teils dramatisch. Beziehungen und Lebensplanungen - bei vielen auch die Familienplanung - gehen in die Brüche. Freunde und Familie wenden sich ab, da Betroffene oft unverstanden bleiben und in die "Psycho-Ecke" gestellt werden. Man muss vom perfekten Selbstbild wieder schmerzlich Abschied nehmen und so sind alle Lebensbereiche so massiv betroffen, dass der Traum oder die vermeintliche Rekonstruktion, zum Alptraum wird. 

Die Feststellung, dass man nicht allein ist, lässt wieder Hoffnung aufsteigen und neue Kraft schöpfen.  Wenn wir auch nicht jeder Betroffenen helfen können, so wollen wir doch diejenigen, die Hilfe suchen, nicht allein lassen. Nicht selten erleben wir hier regelrechte Metamorphosen. Sich selbst und seinen Körper lieben zu lernen, ist für die meisten der schwierigste Weg, den sie bewältigen müssen. Hier bekommt das Sprichwort "geteiltes Leid, ist halbes Leid" wohl seinen Sinn.

Was vielen nicht bewusst scheint, ist, dass das Bild der Frau weltweit sehr voneinander abweicht und die Geschichte zeigt, dass es im stetigen Wandel ist. Was die Geschichte auch zeigt, ist, dass Schönheitsideale oft nicht mehr sind als Ideale. Ideale, die nicht der weiblichen Anatomie entsprechen und somit durch künstliche Hilfen hervorgerufen werden sollen und zudem nicht das erste Mal als gesundheitsschädlich aufgedeckt werden.

Dank des Internets können sich Menschen über Kontinente hinweg austauschen. In unserem Fall ein großer Vorteil.


Nun möchten auch wir eine Metamorphose der Selbsthilfegruppe einleiten. Die Veränderung von Innen, die wir den Frauen ans Herz legen, möchten wir nun vollführen und mit unserem Verein eine beständige Anlaufstelle für Betroffene, Interessierte und Unterstützer gründen. Außerdem begrüßen wir den Austausch mit Medizinern, sowohl aus der Plastischen Chirurgie als auch allen anderen Fachbereichen, denn diese sind meist die erste Anlaufstelle, wenn die Gesundheit sich verändert.

Wir möchten die psychische und physische Gesundheit von Frauen wieder in den Mittelpunkt stellen.

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